Kunstkorallen IV


Lang, lang ist’s her … Jahre schon, dass ich versuchte Kristalle und Kunstkorallen aus Salzlösungen zu züchten.

Nach dem Bericht hatte ich noch eine Zeitlang experimentiert, aber tatsächlich verstaubten die letzten Ergebnisse schon seit bald einem Jahr auf meinem Basteltisch, bis mich dieses Wochenende die Sonne einlud, wenigstens ein Foto zu machen – das Fenster und die Bäume davor ergaben einen schönen sonnigen Fleck auf dem Boden, der mir geeignet schien, die Korallen ins rechte Licht zu setzen.

Kunstkoralle
Kunstkoralle

Die Schale mit Sand ist auch ein Überbleibsel alter Bastelarbeiten,  schien aber einen ganz guten Hintergrund für die Kunstkoralle abzugeben.

Kunstkoralle im Gegenlicht
Kunstkoralle im Gegenlicht

Nachdem das jetzt ganz gut geklappt hat, sollte ich eigentlich versuchen, mehr verzweigte Strukturen zu züchten. Ich habe eine Idee, wie das funktionieren könnte, aber hier scheitert es wieder an meinem „gut genug“ Motivationsloch – das bisherige Ergebnis und das Gefühl, ich wüsste, wie man verzweigte Strukturen züchten könne, sind „gut genug“, mein Ehrgeiz, noch mehr Zeit zu investieren um ein „Noch besser“ zu erreichen, ist nicht vorhanden, und vermutlich werde ich eher etwas Neues ausprobieren, als an dem Thema noch weiter zu arbeiten. Aber es war spannend, das mal auszuprobieren 🙂

 

 

Aufenthaltsraum im Stählernen Säbelzahn


Der Aufenthalts- und Schlafraum im unteren Deck, der in den ersten Skizzen noch recht einfach gehalten war, füllte sich im Lauf der Geschichte recht rasch mit Einrichtungsgegensänden – der Kratz- und Kletterbaum war der erste glaube ich, den einer unserer Bergbauroboter absägen und zum Schiff bringen sollte, aber mangels passender Programmierung dann mit den Wurzeln ausgegraben hat, was einige Nacharbeiten nötig machte.

Aufenthaltsraum
Aufenthaltsraum

Von diversen Jagdausflügen auf Planeten kamen die Pelze und der Schädel, die Echsenzähne und die Phönixfedern. Die Schneckenhäuser sind jedoch Überbleibsel eines Einkaufs – Panerzeschnecken von Neumünchen, auf dem Markt angeboten und sehr schmackhaft. Aus den Kriechsohlen kann man prima Steaks zaubern, auch für eine Suppe gegen Erkältung machen sie sich gut (mangels Geflügel auf dem Schiff). Das Aquarium dagegen war ein reiner Einrichtungsgegenstand, und die Goldfische sind auch gekauft.

Meine Fähigkeiten am Bleistift haben jedoch ihre Grenzen, und nach einiger Zeit versuchte ich dann, den Raum noch mal als 3D Modell zu entwerfen, und dem Computer die Arbeit mit Licht und Schatten zu übertragen.

Aufenthaltsraum in 3D
Aufenthaltsraum in 3D

Der Büffeschädel hat es nicht ins 3D Modell geschafft, auch die Hängematte nicht. Dafür sind die Häuser der Panzerschnecken sehr schön geworden, und auch der Kratz- und Kletterbaum gefällt mir gut.

Aquarium im Aufenthaltsraum
Aquarium im Aufenthaltsraum

Für Wasserpflanzen im Aquarium hat es dann allerdings nicht mehr gereicht. Das ist sicherlich eine der komplexesten 3D Szenen, die ich bislang entworfen hatte.

Zu den neuen Abenteuern in der Steampunk-Welt habe ich noch nicht so viel gezeichnet, aber früher oder später hoffe ich, dazu auch ein bischen berichten zu können.

Der Stählerne Säbelzahn, oder, wenn Katzen Raumschiffe bauen


Vor einige Zeit hat mich ein Bekannter gefragt, ob ich Interesse hätte an einem sehr freien Rollenspiel, mehr in der Art einer gemeinsam erzählten Geschichte ohne viel Regelwerk. Ich bin nicht mehr ganz sicher wie wir auf das Thema „Bergbau im Weltraum“ gekommen sind, aber es war etwas, das uns beide interessierte, und für mich, trotz meiner psychischen Probleme, die damals wieder mal recht heftig waren, machbar erschien.

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Bildmanipulation wird immer besser


Es fällt Menschen schon beim heutigen Stand der Technik schwer, manipulierte Fotos zu erkennen:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Bildbearbeitung-Menschen-fallen-leicht-auf-manipulierte-Fotos-herein-3773950.html

Ich muss sagen, ich habe auch schon manches Bild im Internet betrachtet, und konnte nicht sicher sagen, ob es „echt“ war, editiert oder gar vom Computer generiert. Und das, obwohl ich selbst viel mit Fotos und generierten Grafiken arbeite.

Auch viele Produktgrafiken in der Werbung sind gar keine Fotos mehr, sondern auf 3D Modellen basierende Darstellungen, die ein Computer berechnet hat … ich glaube, wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass etwas, das wie ein Foto aussieht auch ein Abbild der Ralität ist – wobei auch schon Fotos irreführend sein konnten, da sie weder 3D noch Farbecht sind, und das Linsensystem im Objektiv auch schon perspektivische Korrekturen durchführt.

 

Wer hat’s erfunden? Die Finnen. Sumpffußball


Die Welt ist voller Wunder.

https://deutsch.rt.com/kurzclips/54289-russland-holt-sich-wm-titel-sumpffu%C3%9Fball/

Auch wenn ich hier etwas schief grinsen muss, ähnlich wie beim Gummistiefelweitwurf, denke ich, dass diese neuen „kleinen“ Sportarten gut sind, als Gegengewicht zu den durchprofessionalisierten Ligen der großen, etablierten Sportarten wie dem normalen Fußball. Hier drüfte die Begeisterung der Sportler für den Sport der Antrieb sein, und nicht der Versuch, das große Geld zu machen, egal bei welchem Verein, heute hier und morgen dort.

Also, weiter so Jungs, und noch viel Spass beim Sumpffußball!

PS: Auch wenn manche Fans und selbst manche Sportler das nicht verinnerlicht haben, der Wettkampf dient zum Kräftemessen unter kontrollierten Bedingungen und man sollte sich vor und nach dem Wettkampf wieder vertragen. Die Welt geht nicht unter, nur weil man zweiter Sieger geworden ist. Und auch der Verlierer hat trainiert und geackert, sein Bestes gegeben – das verdient ebenfalls Respekt.

Leuchtturmprojekte


In der letzten Zeit hört und liest man immer wieder von Leuchtturmprojekten, also besonders herausragenden Beispielen für richtungsweisende Projekte, die zum Nachahmen einladen sollen.

Leuchttürme leuchten schon, und sollen auch den Weg weisen, aber eigentlich ist ihre Botschaft, „kommt nicht hierher, hier ist Gefahr“ – sie warnen vor Riffen, Klippen, Untiefen oder anderem schwierigen Gewässer and ihrem Standort.

Würde mich interessieren, welche Marketingabteilung auf die Idee mit den Leuchtürmen gekommen ist, und dabei die Bedeutung von „Ich warne euch, kommt nicht hierher“ zu „Folgt mir, macht es mir nach“ umgedreht hat. Und warum es niemanden stört …

PS: Der einzige Leuchtturm mit „Lockwirkung“, der mir im Gedächtnis geblieben ist, ist der Leuchtturm von Alexandria, der den Weg zur Hafeneinfahrt wies … und selbst der stand auf einer Insel nahe bei Riffen, d.h. die sichere Fahrrinne war ein Stück neben dem Leuchtturm.

 

Umkehroperationen erweitern Zahlenräume


Das Abzählen von Gegenständen, 1, 2, 3 … dürfte eine der grundlegendsten Operationen sein, die Mensch und Mathematik verbindet. Sie führt zur Menge der natürlichen Zahlen, wobei gerne diskutiert wird, ob die Null noch dazu gehört oder nicht, weil man „kein Ding“ schlecht zählen kann, aber man die Tatsache, dass kein Ding da ist, doch ebenso benennen möchte wie ein, zwei oder auch 235 Dinge.

Ganz natürlich fügt sich zum Abzählen die Addition hinzu. Wenn man zwei Gruppen von Dingen zusammennimmt, dann kann die entstehende Gruppe in jedem Fall wieder abgezählt werden.

Anders jedoch die Subtraktion, die Umkehroperation der Addition. Aus real existierenden Gruppen von Dingen kann man höchstens so viele wegnehmen, wie vorher da waren. Für den Geist des Menschen ist das jedoch kein Hindernis, und die Frage, „wenn ich zwei Dinge habe, und fünf wegnehme, was bleibt dann übrig?“, ist problemlos formulierbar. Und die Antwort offenbar so drängend, dass man, anstatt zu entscheiden, „diese Frage ist nicht sinnvoll“, die negativen Zahlen erfunden hat.

Was ich daran interessant finde, ist es, dass die Subtraktion als Umkehroperation der Addition, die auf den ersten Blick harmlos erscheint, „was man dazu genommen hat, muss man doch auch wieder abziehen können“,  zu einem ganz neuen Zahlenbereich führt, den negativen Zahlen.

Das gleiche Phänomen lässt sich bei der Multiplikation beobachten. Multipliziert man zwei ganze Zahlen (gerne auch negative), dann ist das Ergebnis wieder eine ganze Zahl. Aber die Umkehroperation der Multiplikation, die Division, führt aus der Menge der ganzen Zahlen heraus, und öffnet die Welt der Brüche, von denen viele eben keine ganzen Zahlen sind.

Noch eine Erweiterung des Zahlenraums erhält man, wenn man die Multiplikation einer Zahl mit sich selbst betrachtet, das Quadrieren, und die Umkehroperation dazu, das Wurzelziehen. Es gibt Wurzeln, die sich nicht als Bruch darstellen lassen. Wurzel aus 2 ist gleich schon die erste solche Zahl. Diese irrationalen Zahlen erweitern die Menge der Brüche und geben mit ihnen zusammen die Menge der reellen Zahlen.

Und, eine letzte Gemeinheit … wenn man jetzt die negativen Zahlen nimmt, und das Wurzelziehen dazu, dann kommt man zu dem Punkt, wo sich die Frage stellt, was ist die Wurzel aus -1? Dumm gelaufen, oder vielleicht auch genial, das ist keine reelle Zahl. Das lässt sich nicht mal mit Ziffern aufschreiben, und man hat dafür das Symbol i eingeführt, die Basis der imaginären Zahlen.

Kurioserweise fügen die Logarithmen als Umkehroperation der Potenzierung keinen neuen Zahlenraum zu den bereits genannten hinzu.

Für mich als Laie ergeben sich jetzt zwei Fragen – welche Operation und ihre Umkehrung öffnet uns den nächsten, noch nicht entdeckten Zahlenraum? Oder ist der vereinte Raum der reellen und imaginären Zahlen, der Raum der komplexen Zahlen, bereits der umfassendste Zahlenraum den es gibt?

Und wie kommt es, dass die einen Operationen, wie Addition, Multiplikation, Potenzierung, keine neuen Zahlenräume öffnen, deren Gegenstücke, die Subtraktion, Division und das Wurzelziehen aber schon?

Die Welt ist voller Wunder. Selbst wenn man bedenkt, dass wir die reale Welt schon mit den negativen Zahlen verlassen hatten …

 

Fraktale Blitze


Nachdem mein Texturgenerator auch Fraktale erzeugen konnte, lag es nahe, daraus eine Grafik für ein Spieleprojekt zu basteln. Blitzzauber hatten es mir immer schon angetan, und auch für technische Objekte machen sich Blitze immer wieder gut. Also machte ich mich an die Arbeit, um aus einem passenden Ausschnitt der Mandelbrotmenge einen Blitz zu machen:

Fraktaler Blitz
Fraktaler Blitz

Es fehlt zwar etwas am 3D-Eindruck, aber in einigen Montagen mit älteren Screenshots meines „Juwelensuche“-Projektes wirkt der Blitz doch recht schön:

Bildmontagen als Beispiele
Bildmontagen als Beispiele

Den Blitz zu animieren habe ich noch nicht versucht, aber ich denke, man kann über Skalierung und Spiegelung eine Sequenz basteln, die als Animation ausreichend gut wirkt. Das Auge ist sowieso zu träge, um die Details eines sekundenschnellen Blitzzaubers aufzulösen. D.h. die Animation muss vor allem den Eindruck „Es bewegt sich etwas“ bewirken, die Details wie es sich bewegt sind in dem Fall nicht ganz so wichtig.

Die Blitzgrafik in höherer Auflösung und einige Montagen habe ich als Creative Commons auf opengameart.org veröffentlicht:

https://opengameart.org/content/lightning-effect-0