Eigentlich hatte ich etwas ganz anderes vor – schon auch 3D, aber ein ganz andere Szenerie. Allerdings kam ich dort schon bald nicht mehr weiter, einen Robot-Esel zu modellieren übesteigt im Moment meine Fertigkeiten. Und so begann ich eine andere Idee umzusetzen, ein kleines Stillleben mit einem Wasserspiel und einem Bonsai-Bäumchen.
Wasserspiel mit Bonsai
In dieser Szene habe ich zum ersten Mal Tiefenschärfe eingesetzt. Auch eine Berechnung, die das Raytracing enorm verlangsamt, bislang der Hauptgrund, warum ich das Feature nicht benutzt hatte.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass es hierfür eine einigermaßen effiziente Implementierung gibt – aber auch wenn es sie geben sollte, PovRay braucht dafür eine ganze Menge Extrazeit. Das Ergebnis ist jedoch ganz schön geworden.
Vor vielen Jahren wollte ich auch mal tolle Bonsai gestalten. Ein typischer Fall meines „Ich will auch“ Verhaltens. Inzwischen bin ich von der Idee weitgehend kuriert.
Meine Idee von der Gestaltung eines Baumes orientiert sich einfach zu sehr am Obstbazúmschnitt (den ich im Garten meiner Eltern jährlich üben durfte) und passt so gar nicht zu den Bäumchen wie man sie üblicherwise sieht. Aber ganz aufgeben will ich noch nicht.
Ficus Benjamini
Das hier war der erste und damit der älteste Versuch mit Bonsai. Der Stamm hat deutlich an Dicke zugelegt, aber nach einem Unfall letzten Herbst musste ich die Krone neu aufbauen. Ich hatte den Ficus im Herbst zu lange draußen stehen lassen, und die Kälte hat die Blätter wohl so sehr beschädigt, dass der Ficus sie alle abgeworfen hat. Aber er hat überlebt.
Jetzt schaue ich mal was ich daraus machen kann. Im Moment hat er eine Wachstumsphase, daher die vielen hellgrünen Blätter. Die dunkeln erfahrungsgemäß noch nach. Scheinbar ist es dem Ficus in solchen Phasen wichtiger schnell viele Blätter zu treiben, als in jedem Blatt eine gute Photosyntheseleistung zu haben.
In einem Bonsai-Forum bin ich über das Problem Diebstahl gestolpert. Es scheint weiter verbreitet als man zuerst denkt, und die Bonsai-Gemeinde versucht es mit einer Art Fahndunsregister mit Bildern gestohlener Bäume, so dass es gemeldet werden kann, wenn diese zum Verkauf angeboten werden. Die Bonsai-Faustsicherung weiterlesen →
Da die Aufzucht der Sämlinge noch einige Jahre dauern wird, habe ich mir eine Pflanze aus meiner Sammlung gesucht, die sich als Anfänger-Bonsai eignet, und mit der ich üben kann, bis die Sämlinge soweit sind.
Ein Auslöser für die Arbeit an der Lichtkammer waren Bilder von Landschaften mit Bonsais, die ich im Internet gefunden hatte. Und während ich immer noch denke, dass es viel zu Zeitaufwendig ist, alle Plätze in der Kammer mit Bonsai zu besetzen, möchte ich dennoch auch etwas mit Bonsai experimentieren.
Die erste Lektion, die ich lernen musste – schnell geht bei Bonsai gar nichts, ausser das kaputtmachen. Locker lassen will ich dennoch nicht, und ich habe begonnen Kandidaten zu sammeln, für Zimmer und Freiland-Bonsai.
Der erste Kandidat ist ein Steckling eines Ficus Benjamina.
Ficus Benjamina
Der Benjamini soll tatsächlich Teil der Lichtkammer werden, hinten rechts in der Ecke, wo im Moment das Alpenveilchen steht. Die Neigung des Stamms ist beabsichtigt, der Plan ist, etwa 20 cm Stamm geneigt zu haben, danach eine etwas einseitige Krone, die gerade entgegengesetzt wächst, so dass der ganze Baum in Balance sein wird.
Von allen Kandidaten, die ich im Moment habe, ist der Banjamini der einzige zimmertaugliche, und auch der am schnellsten wachsende, so dass ich denke, hier werde ich am schnellsten mit der Gestaltung beginnen können. Im Prinzip hat sie mit der Wahl der Stammneigung schon begonnen. Die geplante Gesamtgröße ist etwa 40 cm für den Benjamini.
Der zweite Kandidat ist eine Stieleiche, die in einem Pflanzkübel gekeimt hat. Ein Eichhörnchen hatte letzen Herbst dort eine Eichel vergraben.
Stileiche
Die Stileiche hatte keinen guten Start ins Leben, und ist immer noch kränklich, aber ich will es dennoch mit ihr versuchen. Im Moment wächst sie in einem Topf zwischen meinen Paprika, Eichen mögen Sonne wie die Paprika auch.
Die Stileiche wird der Kandidat, der am meisten Geduld benötigt. Vermutlich drei Jahre werden es sein, bis sie weit genug ist für einen ersten gestalterischen Schnitt. Bis dahin wird meine Aufgabe sein, die Eiche gesund zu pflegen, und sie über den Winter zu bekommen. Wann sie vom Topf in eine Bonsai-Schale kommt, steht in den Sternen, mir wurde gesagt, 6 bis 8 Jahre muss ich rechnen. Das heißt, die Eiche läuft neben den anderen Gartenthemen neben her, bis sie alt und stark genug ist, für eine Erziehung als Bonsai.
Der letzte Kandidat bislang ist eine Hainbuche. Ich habe sie erst heute ausgegraben und getopft, weil sie sich neben dem Mäuerchen unter dem Gartenzaun einen sehr ungünstigen Standort ausgesucht hatte, und dort nicht weiter wachsen konnte. Viele Wurzeln hat sie nicht. Wie ich beim Ausgraben feststellte hat die Mauer ein recht breites Fundament, über dem nur 5cm Erde sind.
Hainbuche
Im Moment kann ich noch nicht einmal beurteilen ob das Versetzen in den Topf erfolgreich war, aber vom Habitus her gefällt mir die Hainbuche sehr gut, und im Prinzip sind das sehr robuste Pflanzen, die einen Gestaltungsschnitt gut vertragen. Hainbuchen werden aus diesem Grund auch häufig für Hecken genutzt. Mir persönlich gefällt sowohl die Blattform, als auch die Farbe der Blätter, vor allem in Frühjahr.
Die Hainbuche wächst etwas schneller als die Eiche, wird aber ebenso noch viel Geduld benötigen. D.h. in der nächsten Zeit wird es vor allem der Benjamini sein, an dem ich das Gestalten eines kleinen Baumes üben kann.
Seit einiger Zeit ist mein Interesse an Bonsais erwacht. Wie ich gelernt habe, bezeichnet Bonsai nicht speziell den Baum, sondern die Aufzucht des Baumes oder auch einer anderen Pflanze in der Schale. Dabei ist die Schale und auch der Boden in der Schale ein wichtiges Element der Symbolik. Bonsai – Aufzucht in der Schale weiterlesen →